Es gibt die richtig guten Wellen, die einen bis zum Strand tragen, in denen die Fliehkräfte die Arbeit zu machen scheinen, und die richtig Fun bringen. Und es gibt die anderen. Auf denen reitet man auch – mehr oder weniger – aber der Ritt ist hart, gelingt nur mit enormen Kraftaufwand, hoffend unfallfrei wieder heraus zu kommen. Wenn es ganz dumm läuft, geht etwas zu Bruch.

 

Die Welle des Ärgers

Wenn mich etwas richtig ärgert, dann kann ich das ziemlich deutlich wahrnehmen. Der Ärger kommt wie eine ziemlich große Welle. Steigt aus meinem Bauch hinauf, in meinen Brustkorb, bis in meine Schultern. Und weiter hoch, meinen Hals entlang. Und wenn ich spätestens dort nicht kurz innehalte und die knappe Gelegenheit von ca. 3 Sekunden nicht nutze, um ihn zu hinterfragen, dann, ja dann ist diese, mittlerweile angewachsene Monster-Ärgerwelle auch schon durch meinen Hals in meinen Mund geflossen und von dort auch prompt aus demselben herausgeplatzt. BÄÄHM!

Das kommt Euch bekannt vor?

Und dann? Dann gibt es meist zwei Möglichkeiten:

 

Entweder meine Ego-Diva stampft in Jimmy Choos kräftig auf, wirft den Kopf in den Nacken und schreit innerlich ‚Richtig so, Herzchen, der Ritt war es wert‘! oder aber, es beschleicht mich ein unbequemes Gefühl. Und es spuken dann für eine ziemlich lange Zeit ziemlich unbequeme Fragen durch meinen Kopf: Hätte das wirklich sein müssen? Habe ich die Situation mit meiner Reaktion besser gemacht? War das jetzt zielführend? War das wirklich gerechtfertigt? Warum hat mich das jetzt so geärgert, bzw. was hat mich denn da eigentlich so enorm getriggert? Und was hab ich gesagt, als mein Gegenüber sagte…? Der Energieverlust, den ich für diese Gedanken aufwende, der ist in der Tat enorm. Und oftmals hab‘ ich dann plötzlich keine schicken High-Heels mehr an, sondern stehe barfuss und ziemlich belämmert vor meinem Ego und schüttle den Kopf. Hätte ich die Welle nicht anders reiten können? Etwas bedachter, achtsamer, zielführender.

 

Wenn aus Bezwingen Meistern wird

 

Wenn Ihr mit dem Board ruhig und bewusst im Wasser liegt, entscheidet Eure Haltung über die Qualität wie Ihr die Welle nehmt. Stürmisch, grob und mit Gewalt oder achtsam, geplant und bedacht. Die Welle bleibt die gleiche, einzig Eure Haltung macht den Unterschied.

Wer sich in Achtsamkeit übt und dies regelmäßig praktiziert, erlaubt sich, durch die bewusste Körperwahrnehmung den richtigen Ritt der Welle. Und zwar immer öfter. Das heißt nicht, dass der Ärger ausbleibt, man gar immun dagegen wird oder nur noch mit erleuchtetem Grinsen durch die Gegend läuft, sondern es erlaubt Bewusstsein und Gewahr werden dieser enormen Ärgerwelle. Und dann erwischt man den richtigen Moment, aufs Board zu springen und auch diese Welle souverän zu reiten. Achtsam und bewusst. Bewusst die Welle zu nehmen ohne sich blind in sie hineinzuschmeißen. Aus Bezwingen wird Meistern.

Und alleine durch die Beobachtung, scheint sie oft schon kleiner und angenehmer zu werden.

 

Hang Loose.

 


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